Forschung
In den vergangenen Jahren hat das Institut für Nachhaltigkeit der HWR Berlin eine Vielzahl von Forschungsvorhaben erfolgreich durchgeführt. Es wurden zahlreiche Drittmittelprojekte im Rahmen der Antragsforschung durchgeführt, sowie Forschungsprojekte für Auftraggeber der öffentlichen Hand und der Wirtschaft.
Nachfolgend finden Sie eine Übersicht ausgewählter Vorhaben:
Kommentierung der §§ 1, 3 Bundes-Klimaschutzgesetz (KSG)
Leitung: Uta Stäsche
(Laufend, 2023)
§ §1, 3 KSG, Zweck und nationale Klimaschutzziele
Beck’scher Onlinekommentar zum Klimarecht (BeckOK KlimR), herausgegeben von Ekkehard Hofmann und Franziska Hess
Kommentierung des § 10 Bundes-Klimaschutzgesetz
Leitung: Uta Stäsche
(Laufend, 2022-2023)
§ 10 KSG, Berichterstattung, Berliner Kommentar zum Klimaschutzgesetz (KSG), herausgegeben von Dr. Markus Appel und Dr. Susan Krohn, Erich-Schmidt-Verlag
Leitung: Prof. Dr. Anja Grothe
(Laufend, 01.02.2021 – 31.08.2021)
In diesem Projekt überprüfen Wissenschaftler der Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin und der Steinbeis-Universität sowie Experten aus den Beratungsunternehmen SUSTAINUM Consulting und Blended Solutions gemeinsam mit nachhaltig agierenden Unternehmen die These, dass nachhaltig agierende Unternehmen jeweils ähnliche Werte in Ihrer Unternehmenspolitik verankert haben, die sie in ihrer Unternehmenskultur leben – unabhängig von der Unternehmensgröße oder Branche, in der sie tätig sind.
Ziel des Projektes ist es, gemeinsam mit den teilnehmenden Unternehmen, einen Wertekanon für ein gezieltes Wertemanagement zu erarbeiten, der nachhaltigen Unternehmen zugrunde liegt. Dafür wird zunächst in Zusammenarbeit mit den Unternehmen ein Nachhaltigkeitsfragebogen entwickelt, der zur Werteerfassung im Hinblick auf die Nachhaltigkeitskultur dient. Anschließend erfolgt die Erfassung der Ist- und Wunsch-Werte der Mitarbeitenden mit Hilfe des Tools KODE®W. Aus den Ergebnissen entwickeln dann alle Projektbeteiligten ein grundlegendes Werteprofil der Nachhaltigkeitskultur und legen für jeden Wert die Soll-Ausprägung fest, die für nachhaltiges Handeln steht.
Die Ergebnisse des Projektes sollen anschließend in einem Buch veröffentlicht und damit auch von noch nicht so nachhaltig agierenden Unternehmen als beispielgebend für einen Changeprozess zur Nachhaltigkeit genutzt werden können. Dadurch unterstützt das Projekt die Transformation der Unternehmen zu mehr Nachhaltigkeit in Deutschland.
Inhaltliche Leitung: Katharina Gapp-Schmeling, Holger Rogall
(Laufend, 01.01.2020 - 31.12.2022)
Das übergeordnete Ziel von KoWa ist die Unterstützung und wissenschaftliche Begleitung bei der Entwicklung hoch-integrierter, kommunaler, auf Defossilisierung ausgerichteter Wärmeversorgungskonzepte im Zusammenspiel mit regional agierenden EVU-, Kommunen- und interessierten Akteuren. Die dabei entwickelten Lösungen zeichnen sich durch intersektoral kombinierte Einsatzoptionen von regenerativen Energiequellen, Kraft-Wärme/Kälte-Kopplung, industrieller Abwärme und Effizienzmaßnahmen im Kontext einer zukünftig auf Defossilisierung ausgerichteten, dezentralen, ökologischen und bezahlbaren kommunalen Wärmeversorgung aus.
In enger Zusammenarbeit mit regionalen Energieversorgern und Kommunen werden zunächst ökologisch und ökonomisch umsetzbare Wärmeversorgungssysteme durch eine szenarienabhängige Katalogisierung und unter Berücksichtigung effizienzsteigernder Maßnahmen entwickelt. Dabei gilt es Chancen und Hemmnissen bezüglich der Umsetzung und Realisierung hochintegrierter- und auf Defossilisierung ausgerichtete Wärmeversorgungskonzepte und -netze aufzuzeigen. Die Erprobung kommunaler Umsetzungsmöglichkeiten auf Quartiersebene erfolgt am konkreten Beispiel der Cluster Saarlouis, Osnabrück, Berlin und Sömmerda. Aus den Analysen und Umsetzungserfahrungen werden Projektentwicklungs- und Umsetzungsleitfäden mit modellhafter Darstellung von Problemlösungsstrategien erarbeitet. Diese sollen interessierten Akteuren als Hilfestellung für die Entwicklung eigener Quartiers-Wärmekonzepte dienen. Die Ergebnisse zukünftiger kommunaler Entwicklungsoptionen, insbesondere unter dem Gesichtspunkt sich ändernder Wärmebedarfe und -strukturen, werden daher im Anschluss in der Breite u.a. mittels Konferenzbeiträgen kommuniziert.
Leitung: Silke Bustamante
(Abgeschlossen, 01.01.2018 – 31.12.2019)
Studien legen nahe, dass potentielle Arbeitnehmer sich eher für einen Arbeitgeber entscheiden, der sich verantwortlich gegenüber seinen „Stakeholdern“ (z. B. Arbeitnehmer, Kunden, Partnern, Gesellschaft) und der Umwelt verhält. Fraglich ist, ob diese Ergebnisse universell gelten und inwieweit die soziale, wirtschaftliche und arbeitsmarktbezogenen Situation im betrachteten Land eine Rolle spielen.
Vor diesem Hintergrund untersucht das Projekt den Einfluss sozio-kultureller Rahmenbedingungen und individueller Werte auf Präferenzen von Studierenden bzgl. ihres zukünftigen Arbeitgebers. Insbesondere soll dabei die die Rolle unterschiedlicher Aspekte der unternehmerischen Verantwortung (Corporate Social Responsibility) in unterschiedlichen Kulturkreisen herausgearbeitet werden.
In einem ersten Schritt wurden Studierende aus 25 Ländern im Rahmen mittels eines adaptiven Conjoint-Analyse Ansatzes zu der Wichtigkeit von 25 Kriterien bei der Arbeitgeberwahl befragt. Die Analyse der knapp 5000 vollständigen Datensätze legt nahe, dass CSR eine vergleichsweise geringe Rolle für die Arbeitgeberwahl spielt, es aber signifikante Unterschiede bei unterschiedlichen Segmenten gibt. Insbesondere ist auch ein signifikanter Einfluss der Nationalität feststellbar.
In der derzeitigen Analysephase werden die beeinflussenden und moderierenden Variablen genauer untersucht, um so differenzierte Empfehlungen für die Gestaltung von Arbeitsplatz, Arbeitsumfeld und Aspekten der unternehmerischen Verantwortung ableiten zu können.
Leitung: Markus Wissen
(Abgeschlossen, 01.10.2018 – 30.09.2019)
Das Projekt soll dazu beitragen, die Möglichkeiten und Hindernisse bei der sozial-ökologischen Umstellung der Automobilindustrie und die jeweiligen Rollen der Mitarbeiter und ihrer Interessengruppen besser zu verstehen. Das Projekt befasst sich mit Diskussionen, Erfahrungen und möglichen Einstiegspunkten, um die „Kfz-Einwilligung“ in Frage zu stellen und umfassendere sozial-ökologische Transformationen zu initiieren, um den Herausforderungen des Klimawandels, der Energie und der Ressourcen besser zu begegnen.
Darüber hinaus befasst sich das Projekt mit der Rolle der Arbeitnehmer und ihrer Vertreter in Prozessen des sozial-ökologischen Wandels im Allgemeinen und der Umwandlung des Automobilsektors im Besonderen. Wir gehen davon aus, dass die Beteiligung der Arbeitnehmer und ihrer Vertreter sowie umfassende Formen der Wirtschaftsdemokratie eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung von Alternativen zur Autoproduktion und der dazugehörigen Infrastruktur und der Schaffung menschenwürdiger Arbeit als Teil eines erfolgreichen und legitimen Umstellungsprozesses spielen. Das Projekt wird vom österreichischen Klima- und Energiefonds (KLIEN) gefördert. Hauptpartner ist die Universität Wien, Institut für Politikwissenschaft (Prof. Dr. Ulrich Brand).
Leitung: Andrea Pelzeter
(Abgeschlossen, 01.04.2018 – 31.03.2020)
Im Pariser Klimaabkommen von 2015 verpflichten sich alle unterzeichnenden Staaten zu einer substanziellen Reduktion ihrer Treibhausgasemissionen. Seither gilt die Dekarbonisierung von Wertschöpfungsketten als generelle Forderung für alle Wirtschaftszweige in Deutschland. Allerdings fehlen bisher Methoden und Benchmarks zur Berechnung der Treibhausgasemissionen im
Dienstleistungsbereich. Am Beispiel der sehr vielfältigen Dienstleistungen im Bereich des Facility Managements (FM) wird dieses Forschungsprojekt einen Leitfaden und ein IT-gestütztes Benchmark und Assistenztool erarbeiten, welches einen Anwender ohne ökologisches Expertenwissen in die Lage versetzt die CO2-Emissionen für Facility Services wie z.B. Reinigung oder Wartung zu ermitteln.
Leitung: Holger Rogall
(Abgeschlossen, 01.10.2017 – 31.03.2018)
Neben den wirtschaftspolitischen Herausforderungen wie steigender internationaler Wettbewerbsdruck und unsichere Entwicklungen in der europäischen Nachbarschaft, verändern zunehmend neue Technologien die Anforderungen an die Wertschöpfungsstrukturen (Stichwort: Digitalisierung der Wirtschaft). Als ebenso bedeutsam werden die ökologischen und klimapolitischen Herausforderungen und Fragestellungen angesehen. Hierzu müssen die Unternehmen das Know-how erwerben um sich aktiv am Transformationsprozess zum nachhaltigen Wirtschaften beteiligen zu können. An dieser Stelle könnten Wirtschaftsingenieur*innen eine Schlüsselrolle übernehmen, deren Einsatzgebiet sich über alle technologieorientierten Branchen und Kernbereiche der deutschen Industrie erstreckt. Ziel sollte sein, in einem internationalen Dialog die Rolle von Wirtschaftsingenieur*innen zu beleuchten und ihre mögliche Funktion als Change Agents zu betrachten, mit denen sie „ihre“ Fähigkeiten in Unternehmen einbringen und diese auf dem Weg zum nachhaltigen Wirtschaften begleiten.
Leitung: Carsten Baumgarth
(Abgeschlossen, 13.02.2017 – 31.12.2017)
Die HWR als Methodikpartner des Deutschen Nachhaltikeitspreises ermöglichte die Durchführung des Wettbewerbs in der Kategorie "Deutschlands nachhaltigste Marke" auf hohem Niveau. Sie unterstützte die wissenschaftliche (Weiter-)Entwicklung der Methodik und führte mehrstufige Assessments durch, auf deren Basis die Besten der jeweiligen Kategorie ermittelt und zu einer Shortlist für die Jury zusammengestellt wurden.
Leitung: Carsten Baumgarth
(Abgeschlossen, 01.04.2017 – 31.01.2018)
Innerhalb dieses Projektes sollten Markenaudits für Nachhaltigkeitsmarken entwickelt und am Beispiel der Marke BUND durchgeführt werden. Anschließend sollten die Ergebnisse mit Hilfe eines Scoring Modells zusammengefasst werden, um daraus Verbesserungsmaßnahmen ableiten zu können. Dies wurde in einem Markenauditbericht festgehalten und zum Abschluss des Projektes mündlich präsentiert. Für die Teilnehmer gab es außerdem ein Feedback zu dem durchgeführten Markenaudit und ein allgemeiner Leitfaden zur Durchführung eines Markenaudits im Nachhaltigkeitsbereich wurde entwickelt.
Leitung: Holger Rogall
(Abgeschlossen, 01.06.2016 – 31.12.2016)
Neben den aktuellen Herausforderungen des internationalen Wettbewerbs und den übergreifenden Fragen zum Klima- und Ressourcenschutz, sind es vor allem die Digitalisierung der Wirtschaft und der demografische Wandel, die von der deutschen Industrie eine hohe Veränderungs- und Anpassungsbereitschaft fordern, zugleich aber auch große Chancen für die wirtschaftliche Entwicklung ermöglichen. In einem internationalen Fachgespräch mit Hochschulen aus der Region Deutschland, Österreich und der Schweiz wurden Chancen und Herausforderungen der Industrie 4.0 besprochen und diskutiert.
Leitung: Holger Rogall
(abgeschlossen, 01.10.2015 – 31.05.2016)
Im Mittelpunkt des Vorhabens stand ein ganztägiger internationaler Workshop der durch die HWR Berlin konzipiert, organisiert, durchgeführt und nachbereitet wurde. Bestandteil dessen war die Diskussion über wirtschaftswissenschaftliche Voraussetzungen für ökologisch-orientierte Startup-Gründer in den Schlüsselbranchen der Green Economy. Der Workshop sollte Experten einer nachhaltigen Wirtschaftslehre, Vertreter von hochschulnahen Gründerzentren und erfolgreiche Entrepreneure ökologisch orientierter Start-ups aus den Schlüsselbranchen der Green Economy zusammenbringen, wobei sowohl Vertreter aus Deutschland, als auch anderen deutschsprachigen mitteleuropäischen Ländern (Österreich/ Schweiz) mit einer aktiven Start-up-Szene angesprochen wurden. Die Teilnehmer sollten ihre Erfahrungen vorstellen und entlang von herausgearbeiteten Fragen in einem moderierten Dialog diskutieren. Die Ergebnisse wurden in einem Endbericht zusammengefasst.
Leitung: Silke Bustamante, Andrea Pelzeter
(Abgeschlossen, 01.10.2014 – 31.10.2016)
Der allgemeine Trend zu CSR, der freiwilligen Übernahme gesellschaftlicher Verantwortung durch Unternehmen, bietet neuartige Möglichkeiten, gesellschaftliche und unternehmerische Synergien zu erzeugen, die zugleich auch auf die Marke des Unternehmens Einfluss nehmen und diese positiv profilieren können. Das primäre Ziel des Projektes war es, die offenen, wissenschaftlichen Fragen aufzunehmen, für den finalen Transfer in die Wirtschaft zu analysieren sowie praxisnah und bedarfsorientiert aufzubereiten. Methodisch wurden dafür leitfadengestützte Tiefeninterviews und Umfragen für die Analyse auf Unternehmensseite sowie Conjoint-Analysen auf der Seite der potentiellen Arbeitnehmer, repräsentiert durch Studierende in Masterstudiengängen, genutzt.
Aktuelle Informationen finden sich hier.
Dort finden sich auch Informationen zum aktuellen Anschlussprojekt Global Employee Preference - The role of CSR for employer attractiveness.
Leitung: Holger Rogall
(Abgeschlossen: 2013-2014)
Der Fachkongress Nachhaltige Ökonomie 2013 und 2014 wurde in Kooperation mit der Gesellschaft für Nachhaltigkeit e.V. und dem Fachbereich I der HWR Berlin durchgeführt. Die Kongresse wurden durch das Umweltbundesamt und das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit gefördert. Der Fachkongress 2013 skizzierte die zentralen Handlungsfelder der Nachhaltigen Ökonomie (Green Economy, Energiewende, Ressourcenschutz) und zeigte mögliche "Wege zur Transformation". Im Mittelpunkt des Fachkongresses 2014 standen konkrete "Schritte der Transformation" auf der Akteursebene. Auf beiden Kongresse standen jeweils etwa 200 TeilnehmerInnen mit hochkarätigen VertreterInnen der Sustainability Science im Dialog.
Leitung: Holger Rogall
(Abgeschlossen, 01.04.2012 – 30.11.2013)
Ziel des Projektes war die Fortsetzung und Weiterentwicklung des „Jahrbuchs Nachhaltige Ökonomie” sowie die Durchführung aller notwendigen Vor- und Öffentlichkeitsarbeiten für die Jahrbücher 2013/14 und 2014/15, mit dem Erscheinungsdatum Nov./Dez. 2013 und Nov./Dez. 2014. Es wurden zwei zweitägige Autorenworkshops und zwei Öffentlichkeitsveranstaltungen (Nachhaltigkeitsforen) durchgeführt sowie die vorhandenen Medien zur Stärkung des Netzwerks Nachhaltige Ökonomie und seiner Aussagen weiterentwickelt und ausgebaut (Newsletter, Web, Unterrichts- und Öffentlichkeitsmaterialien).
Baumgarth, C.:
- Coca Cola Nachhaltigkeitsbarometer
- Nachhaltigkeitsbarometer Lieferanten Coca Cola
Bustamante, S.; Gapp, K.:
- Mitwirkung beim Forschungsprojekt „Global CSR Management in international active utilities“ (seit 2013)
Eberl, M.:
- „Die Bedeutung effektiver Projekt-Governance-Strukturen für die nachhaltige Umsetzung von Strategien. Eine Untersuchung der DAX-30 Unternehmen“
Grothe, A.:
- Nachhaltigkeitsberatung bei den Stadtwerken Potsdam
- „KIM - Kriterien- und Indikatorenmodell zur Messung von Nachhaltigkeit“
- EFRE-Projekt „BeNIN – Berliner Netzwerk für Innovation und Nachhaltigkeit“ (2012-2014)
- Umweltallianz Sachsen: Fortschreibungsbericht (2013)
- Ökoprofit - Dresden (2006-2013)
- „MazImmo – Managementkonzept für nachhaltige Immobilienbewirtschaftung“, IFAF-Projekt
Klinski, S.:
- Forschungsprojekt des Bundesumweltministeriums „100% Wärme aus erneuerbaren Energien? Auf dem Weg zum Niedrigstenergiehaus im Gebäudebestand“, in Kooperation mit: IFEU-Institut (Federführung), Deutsche Energieagentur, Ecofys u.a. (2012-2014)
- Forschungsprojekt des Umweltbundesamtes „Konzepte für die Beseitigung rechtlicher Hemmnisse des Klimaschutzes im Gebäudebereich“, in Kooperation mit dem Öko-Institut (2012-2013)