Online Themenabend Meeresschutz
Am 28.05.2020 fand erstmalig durch die Corona-Krise ein Themenabend des INas online statt. Das Thema war die Problematik von sogenannten Geisternetzen für den Meeresschutz.
Jährlich gelangen nach Schätzungen etwa 10 Millionen Kunststoffmüll in die Meere. Etwa ein Viertel davon sind alte Fischereigeräte, wo auch die sogenannten Geisternetze drunter fallen. Geisternetze sind herrenlose, verloren gegangene oder weggeworfene Fischereigeräte.
Eine der sichtbarsten und häufigsten Auswirkungen der Verschmutzung der Meere durch Geisternetze ist das Verheddern bzw. Verfangen von Meerestieren in Netzen oder Netzleinen. In Geisternetzen verfangene Lebewesen verlieren ihre Fähigkeit sich zu bewegen und damit auch die Möglichkeit auf Nahrungssuche zu gehen, sich vor Fressfeinden zu schützen oder an der Wasseroberfläche Luft zu holen (wie z.B. Meeressäuger oder -vögel es tun müssen). Sterben die Tiere an den Folgen des Verfangens durch beispielsweise Verhungern, kann dies größere Tiere anlocken, die sich dann ebenfalls in dem Geisternetz verfangen und darin verenden.
Eine sehr problematische Eigenschaft von Kunststoffen ist außerdem, dass sie sich sehr langsam zersetzen. Ein Fischernetz kann bis zu 600 Jahre benötigen bis es sich zersetzt hat. Es verschwindet dann jedoch nicht, sondern wird durch Wetter und Gezeiten in kleinste Partikel aufgelöst und als Mikroplastik freigesetzt. Damit stellen Geisterenetze nicht nur für Lebewesen, sondern auch für die Umwelt allgemein eine große Belastung dar. Wie diese Problematik behoben werden könnte wurde von Giulia Timmich am Themenabend vorgestellt, die dieses Thema in ihrer Abschlussarbeit behandelte. Genau wie beim Klimawandel bedarf es bei diesem Thema vor allem mehr Aufmerksamkeit und politische Umsetzung. Wird dies versäumt kann die Welt nicht für künftige Generationen erhalten bleiben.